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Basilique du Sacré Coeur



Allein die Lage auf dem wunderschönen Hügel von Montmartre im nördlichen Paris würde diese Attraktion zu etwas Besonderem unter den Sehenswürdigkeiten Paris machen. Die orientalisch anmutende römisch-katholische Basilika Sacré Coeur thront Paris überblickend auf einer Anhöhe. Die durch die kleinteiligen Verzierungen im Zuckerbäckerstil gehaltene Wallfahrtskirche führt ins 19. Jahrhundert zurück, als der Architekt Paul Abadie, Vertreter des französischen Historismus, mit dem Bau begann. Sein Entwurf weist starke Ähnlichkeiten mit der römisch-byzantinischen Hagia Sophia in Istanbul oder des Markusdoms in Venedig auf. Paul Abadie sollten noch sechs Architekten folgen, da er bereits im Jahr 1884, nicht lange nach Grundsteinlegung 1875, verstarb und sein Werk nicht vollenden konnte. Die Bestimmung des Standorts der Kirche geht übrigens auf Kardinal Joseph Hippolyte Guibert zurück, einstiger Erzbischof von Paris und zuletzt Kardinal. Historisch gesehen kein Wunder, da schon die Römer an dieser Stelle in einem Merkurtempel ihre Götter verehrten.

Als nationales Projekt initiiert waren die Motive der Errichtung unterschiedlicher Natur, primär gilt die Kirche als Grundstein der Dritten Republik und wurde zum Gedenken an die französischen Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs (1870-1871) erbaut. Finanziell unterstützt wurde die Errichtung durch den Staat; die letztendlich 40 Millionen Francs wurden aber größtenteils über Spenden von katholischen Gläubigen finanziert. Um die noblen Spender in der Kirche zu verewigen, wurden im Neubau die Namen dieser in Stein gemeißelt. Schlussendlich fertiggestellt wurde die 85 Meter hohe Kirche im Jahr 1914, geweiht wurde sie jedoch erst 1919 nach Ende des Ersten Weltkriegs. Den besonderen Ehrentitel der „basilica minor“ (lat., kleinere Basilika) erhielt Sacré Coeur durch Papst Benedikt XV.

Das wunderschöne Weiß, in dem Sacré Coeur heute erstrahlt, geht auf die Verwendung der Château-Landon-Steine zurück. Dieses Material nimmt durch Witterung ein kreideartiges Weiß an und verleiht Gebäuden einen charakteristischen Glanz. Glanzvoll ist auch der Aufstieg zur Kirche, den man entweder zu Fuß über den schönen vorgelagerten Park mit vielen Treppen oder die 1991 in Betrieb genommene Funiculaire de Montmartre, einem Schrägaufzug, bewältigen kann. Der Aufstieg durch den Park über die vielen Treppen bietet zwischendurch immer wieder wundervolle Plätze, um eine kleine Rast einzulegen, bei der man die schöne Aussicht über Paris genießen kann.

Sacré Coeur lädt auf alle Fälle zu einer Besichtigung des Innenraums ein. Sehenswert sind vor allem das Hauptportal (Christusstatue über dem Eingang, begleitet von Reiterstatuen der Heiligen Johanna und des Heiligen Ludwig) und die Kuppel, deren Aufstieg mit der zweithöchsten Aussicht neben dem Eiffelturm über Paris belohnt wird; Darüber hinaus eine seit bereits 1885 in der Kirche befindliche Monstranz über dem Hochaltar, die 18,8 Tonnen schwere große Glocke „La Savoyarde“ (eine der größten Glocken der Welt) sowie das Christusmosaik nach dem Entwurf von Luc-Olivier Merson.

Nach der Besichtigung der Basilika lädt das umgebende künstlerische Viertel Montmartre zu einem Spaziergang ein, wo es viele wunderschöne Plätze und Künstler zu entdecken gibt.

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