Menü schließen

Saint-Germain-des-Prés



  Saint-German-des-Prés ist das Viertel, das sich auf der Höhe von Tuileries und Louvre südlich der Seine erstreckt, ist heute der bevorzugte Stadteil der Literaten und Intellektuellen. Es ist bekannt für seine Buchhandlungen, Antiquariate, Galerien, Cafés und Museen. Saint-German-des-Prés beerbte Montparnasse nach dem 2. Weltkrieg als bevorzugter Lebensmittelpunkt der Pariser Künstlerszene und ist zugleich Wohnort vieler Schauspieler, Manager und Politiker geworden. Nirgendwo sonst im Paris ist es wichtiger gesehen zu werden.

Mit der Metro bis Assemblée Nationale oder mit der Schnellbahn RER C bis Musée d’Orsay erreichen Sie den nordwestlichsten Punkt des Stadtviertels. Direkt am Seineufer finden Sie das weltbekannte Musse d’Orsay. Das heutige Kunstmuseum für das 19. Jahrhundert wurde ursprünglich als erster für elektronische Eisenbahnen geplanter Bahnhof rechtzeitig zur Weltausstellung 1900 fertiggestellt. Die Architektur mit einer historischen Steinfassade hinter der sich eine Konstruktion aus vorwiegend Glas und Eisen verbirgt ist typisch für die „belle epoque“ und sorgte weltweit für Bewunderung – so diente die Fassade als Vorlage für große US-Bahnhöfe, wie die Grand Cental Station in New York. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Station geschlossen, weil die kurzen Bahnsteige die Bedürfnisse der modernen Eisenbahn nicht mehr erfüllten. In der Folge wurde hier eine Kunstsammlung etabliert die den Zeitraum zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem ersten Weltkrieg abdeckt. Die Exponate reihen sich damit zeitlich an jene des Louvres an und werden in der Folge vom Centre Pompidou fortgesetzt. Zu sehen gibt es Gemälde der Romantik, des Impressionismus und des Jugendstils.  Zu sehen sind die Werke schillernder Persönlichkeiten, wie den französischen Impressionisten Manet, Renoir, Monet, aber auch Cézanne, Gauguin, van Gogh und Picasso. Ergänzt werden die Gemälde durch zahlreiche Fotografien dieser Zeit.

Spazieren Sie am Kai weiter Richtung Osten sehen Sie am gegenüberliegenden Ufer die Gärten der Tuileries und die Fassade des Louvre. Im August finden Sie hier zudem den Plage Paris – den Pariser Stadtstrand vor. Meeressand und Liegestühle laden dann zum Verweilen an der Seine ein. Nach einiger Zeit erreichen Sie das École des Beaux Arts (Zugang über die Rue Bonaparte)=, in dessen Räumlichkeiten sich seit Anfang des 17. Jahrhunderts die Räumlichkeiten der Kunstakademie befinden. In der unmittelbaren Umgebung haben sich zahlreiche Galerien und Ateliers angesiedelt, die zum Besuch einladen.

Gleich eines der nächsten Gebäude am Seineufer ist das Institute de France, ein Barockbau mit Kuppel, der unter anderem die altehrwürdige Academie francaise beinhaltet, die die Reinheit der französischen Sprache überwacht und für die Herausgabe der offiziellen Wörterbücher zuständig ist. Ein kurzer Abstecher auf die gegenüberliegende Pont des Arts zahlt sich aufgrund der beeindruckenden Aussicht auf der einen Seite Richtung Île de la Cité, auf der anderen Seite Richtung Tuileries und Grand Palais, aus.

In direkter Nachbarschaft des Institute de France befindet sich das Musée de la Monnaie. Hier wurden bis spät in das 20. Jahrhundert Münzen geprägt – heute sind hier Münzen, Medaillen und Werkzeuge zur Herstellung dieser von der Antike bis zur Gegenwart ausgestellt.

Verlässt man das Seineufer Richtung Süden, finden Sie  viele – teils historisch relevante – Cafés, Bistros und Restaurants vor. Neben den vielen gutbesuchten Terassencafés mit gehobenen Preisen, finden Sie hier auch das Procope, das sich rühmt das älteste Café in Paris zu sein. Hier verkehrten schon Molière und Voltaire. Auch das nahe Café de Flore, welches Sartre und Beauvais zu seinen Stammgästen zählte, gehört zu den Attraktionen rund um die Basilkia, der das Stadtviertel den Namen Saint-German-des-Prés zu verdanken hat. Die älteste Kirche von Paris, die ab dem 11. Jahrhundert im für Paris seltenen romanischen Stil erbaut wurde, wurde zwar mehrmals komplett zerstört, jedoch immer wieder neu aufgebaut.

Der Boulevard Saint-Germain, an den die Basilika grenzt ist der Sitz vieler französischer Verlagshäuser, dazu gesellen sich neuerdings viele Luxusboutiquen und Einkaufsmöglichkeiten, wodurch der Boulevard samt seiner Seitengasse zur beliebten Shoppingmeile geworden ist.  Auf einer Länge von rund drei Kilometern verbindet der Boulevard die Seine-Brücken Pont de la Concorde und Pont de Sully.

Dass während der über hundertjährigen Bauzeit der Kirche Saint Sulpice südlich des Bouldevards gar sechs Architekten mitwirkten, zeigt sich nicht zuletzt an den zwei unterschiedlichen Kirchtürmen, die stilmäßig rein gar nichts gemein haben. Viele kennen die Kirche auch aus der Romanverfilmung „Da Vinci Code“. Die in den Boden eingelassenen „Rosenlinien“ aus Messing gibt es tatsächlich, allerdings stehen die Buchstaben P und S nicht für die fiktive Geheimgesellschaft Prieuré de Sion, sondern für die Heiligen Saint-Pierre und Saint-Sulpice. Dennoch mutet es mysteriös an, wenn genau zur Mittagszeit ein Sonnenstrahl, der durch die Kirche eintritt die „Rosenlinie“ kreuzt.

Noch ein Stück weiter im Süden befindet sich das Palais du Luxembourg, in dem der Senat tagt und auch einige Wechselaustellungen  besichtigt werden können. Gemeinsam mit dem Jardin du Luxembourg bildet das Palais eine der zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Saint-Germain-des-Prés. Die streng geometrisch ausgerichteten Gärten mit einer achteckigen Wasserfläche im Zentrum laden zu einem entspannenden Spaziergang und zur gemütlichen Rast in einem der vielen grünen Metallstühle ein, die Sie vielleicht schon von den Tuileries-Gärten kennen. In der beliebten Parkanlage verteilt finden sie Dutzende Skulpturen verschiedener Künstler – unter anderen eine Miniatur der amerikanischen Freiheitsstatue. Der Park ist auch bei den Studenten der nahen Sorbonne-Universität äußerst beliebt, speziell zur Mittagszeit tummeln sich viele Studenten im Jardin du Luxembourg. Nicht versäumen sollten Sie die sehenswerte Fontaine de Médicis im östlichen Teil des Parks.

Lassen Sie den Tag in Saint-Germain-des-Prés gemütlich im Jardin du Luxembourg ausklingen und nutzen Sie z.B. die nahe Schnellbahn RER B (Station Luxembourg) für die Weiterfahrt.