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Quartier Latin



Im Studentenviertel Quartier Latin werden Sie Augenzeuge der Stadtgeschichte von Lutetia - dem römischen Namen von Paris und können zudem mit dem Jardin du Luxembourg und dem Panthéon weitere hochkarätige Sehenswürdigkeiten von Paris bestaunen. Am linken Seineufer erhebt sich der Hügel Montagne Sainte-Geneviève, der nach der Pariser Schutzpatronin benannt wurde. Bevor es zu dieser Namensgebung kam, lebten in diesem Teil von Paris schon in vorchristlicher Zeit Kelten. Damals hieß Paris noch Lutetia und wurde später durch die Eroberungen der Römer eingenommen. Die exponierte Hügellage war ausschlaggebend für den strategischen Ausbau zur römischen Provinzstadt, die mit typischen römischen Bauwerken und Einrichtungen versehen wurde, wie einem Amphitheater, einer Therme und der schachbrettartigen Straßenaufteilung. Auch wenn nicht mehr alle römischen Bauwerke vollständig erhalten geblieben sind, zählen diese zu den ältesten Sehenswürdigkeiten von Paris.

Über dem Hügel schwebt die Aura des Quartier Latin. Bei diesem Stadtviertel handelt es sich um keinen Verwaltungsbezirk, sondern um das traditionelle Wohn- und Stadtviertel der Studenten. Auch wenn heute hier weniger Studenten leben, ist das Stadtviertel dennoch ein Zentrum der Bildung und Wissenschaft mit der ältesten Pariser Universität Sorbonne sowie weiteren Hoch- und Eliteschulen. Latein, wie der Name Quartier Latin vermuten lässt, wird in diesem Stadtviertel aber nicht mehr ausschließlich gesprochen. Vielmehr dominiert das bunte Bild, das Studenten, Gelehrte, Schriftsteller und internationale Touristen zwischen Cafés, Kinos, Bildungseinrichtungen, Kirchen, Museen, Gärten sowie traditionsreichen Bücherläden und -ständen an der Seine abgeben.

Für einen geführten Rundgang durch das Stadtviertel Quartier Latin müssen Sie gut zwei Stunden einplanen. Während der Besichtigung geleitet Sie Ihr Stadtführer, oft sind es sogar mehrsprachige Führungen, durch die Straßen und Gassen, zu und auch durch jede Sehenswürdigkeit, in jeden Winkel des Quartier Latin. In Paris legen viele Stadtführer großen Wert darauf, ein Diplom zu besitzen.

Die Pariser Geschichte lässt sich im Quartier Latin besonders gut verfolgen. Die römischen Spuren mit dem Amphitheater Arènes de Lutèce reichen in das erste Jahrhundert zurück. Einst wohnten hier 17.000 Zuschauer Kämpfen und Theateraufführungen bei. Auf Bestreben von Victor Hugo wurden die Ruinen zum "Monument Historique" erklärt. Der Schriftsteller ließ sich 1822 mit Adèle Foucher in der Kirche Saint-Sulpice de Paris vermählen und ist damit im Geschichtsbuch dieser Sehenswürdigkeit verewigt. Die dreischiffige Basilika wurde seit dem 17. Jahrhundert über mehrere Bauabschnitte errichtet und weist viele gotische Details auf. Hier befindet sich auch eine denkmalgeschützte Orgel von 1781, die noch fast vollständig im Originalzustand erhalten ist. Jeden Sonntag erfüllt diese Orgel mit ihren 102 Registern die Kirche. Die Saint-Sulpice de Paris liegt fast auf dem ehemaligen Nullmeridian und wurde für astronomische Berechnungen genutzt. Der Nullmeridian ist hier eine Messingschiene, die mitten durch die Kirche bis zu einem elf Meter hohen weißen Marmorobelisken verläuft. Das Panthéon überragt das Stadtviertel Quartier Latin, hier ist Victor Hugos letzte Ruhestätte. Diese Sehenswürdigkeit wurde dem römischen Pantheon nachempfunden. Der Bau des Panthéon wurde aber nur wegen einer Erkrankung Ludwigs XV. und seinem gehaltenen Schwur ermöglicht. Von den Revolutionären wurde das Panthéon zu einer nationalen Ruhmeshalle bedeutender Franzosen erhoben.

Das Musée national du Moyen Âge ist eine Sehenswürdigkeit, die die Ruinen des römischen Kaltwasserbades Thermes de Cluny beherbergt, daher wurde das Museum auch bis vor einigen Jahrzehnten Musée de Cluny genannt. Den Grundstein der Mittelaltersammlung des Museums legte Alexandre Du Sommerard, ein Archäologe und Kunstsammler, der hier in dem ehemaligen Palast wohnte. Diese Sehenswürdigkeit wurde vor ein paar Jahren mit einem Mittelaltergarten erweitert. Besonders bemerkenswert ist hier die Gobelin-Handarbeit der "Dame mit dem Eichhorn", die im 15. Jahrhundert in mühevoller Handarbeit gefertigt wurde und im Museum mit viel Aufwand vor dem Zerfall bewahrt wird.

Das Stadtviertel Quartier Latin beherbergt auch den Sitz des Senats im Palais du Luxembourg. Dieses ehemalige Landschloss wurde im Auftrag von Maria de' Medici errichtet, die hier ihren Witwensitz nach Vorbild des florentinischen Medici-Palastes ihrer Kindheit nachempfunden sehen wollte. Der Schlosspark Jardin du Luxembourg mit Wasserspielen um diese Sehenswürdigkeit ist in drei Gartenbereiche geteilt. Ein streng geometrischer Beet- und Terrassengarten blüht über und über im Sommer auf. Im Landschaftsgarten nach englischem Vorbild und im äußerst beliebten Erholungsgarten mit den unterschiedlichsten Spielmöglichkeiten für Groß und Klein sowie einem Musikpavillon für Open-Air-Musikveranstaltungen mischen Sie sich einfach unter die Pariser.

Wie Sie sehen, ist das Quartier Latin selbst eine faszinierende Sehenswürdigkeit inmitten der Millionenmetropole Paris, die noch viel mehr zu bieten hat. Nehmen Sie in einem Café Platz, trinken Sie einen guten Kaffee und lassen Sie einfach das Treiben auf sich wirken. Entdecken Sie die Geschichten, spüren Sie die Leidenschaft, die hinter jeder einzelnen Sehenswürdigkeit steckt, atmen Sie den Hauch des Quartier Latin ein. Und tun Sie es den Einheimischen gleich, besuchen Sie eine Aufführung im Théâtre National de l'Odéon, ein Lokal oder ein Restaurant und genießen Sie einfach dieses Pariser Stadtviertel in vollen Zügen.